„AWW meets Science“: Ausschussmitglieder tauchten ein in virtuelle Welten

Virtuelle Realität (VR) ist den meisten Menschen bekannt aus der Gamer-Welt oder Science-Fiction-Filmen. Wie konkret sich „VR“ aber im realen Leben und vor allen Dingen für Trainingszwecke und Wissensvermittlung heute bereits einsetzen lässt, darüber informierten sich jüngst unter dem Motto „AWW meets Science“ die Mitglieder des Ausschusses für Wirtschaft und Wissenschaft (AWW) der Stadt Heidelberg gemeinsam mit Oberbürgermeister Eckart Würzner bei einem Besuch im VR-Lab der Medizinischen Fakultät der Universität Heidelberg.

Oberbürgermeister Eckart Würzner probiert schon einmal eine medizinische Untersuchung mittels virtueller Realität aus.
Oberbürgermeister Eckart Würzner probiert schon einmal eine medizinische Untersuchung mittels virtueller Realität aus. (Foto: Dittmer)

Nach der Begrüßung durch Prof. Dr. Ingo Autenrieth, Vorstandsvorsitzender und Leitender Ärztlicher Direktor der Universitätsklinik (UKHD), erläuterte Dr. Matthias Huck, Funktionsoberarzt der Klinik für Anästhesiologie am UKHD und wissenschaftlicher Leiter des VR-Labs, gemeinsam mit seinem Team die Grundlagen der Technologie. Das VR-Lab ist ein neues Format der Wissensvermittlung in der studentischen Lehre und eine weitere Möglichkeit, realitätsnahe Szenarien aus dem medizinischen Alltag schon während des Studiums zu trainieren. Wie realitätsnah die Anwendung tatsächlich bereits ist, konnten die Teilnehmenden im Praxistest erleben – sie durften selbst virtuell Hand an Patienten legen und Spritzen setzen.

Einen weiteren Einblick in den Einsatz neuer Technologien vermittelten Dr. Stefan Mohr, Oberarzt der Klinik für Anästhesiologie am UKHD, und Gabriel Salg, Assistenzarzt an der Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie am UKHD: Das EU-Horizon 2020-Projekt „MED1stMR“ ist eine innovative Mixed-Reality-Trainingstechnologie, die von 19 Institutionen aus neun Ländern gemeinsam entwickelt wird. Ziel ist eine VR-unterstützte Trainingsmethode für Ersthelferinnen und Ersthelfer. Reale medizinische Simulatoren (Trainingspuppen) werden mit virtuellen Umgebungen kombiniert, um ersteintreffende Rettungskräfte für die Herausforderung eines Massenanfalls von Verletzten zu schulen. Bei einem umfangreichen Feldversuch konnten Ersthelferinnen und Ersthelfer im vergangenen Monat in Heidelberg bereits die Anwendung üben – noch dazu mit verschiedenen Stressleveln.

Fazit: Virtuelle Realität wird ein zunehmend wichtiger Bestandteil in der Ausbildung und dem Training für Ärzte wie für Rettungskräfte und hat bereits erfolgreich den rein theoretischen Forschungsstatus hinter sich gelassen.

Der Besuch des VR-Lab bildete den Auftakt zu einer Reihe von Besuchen bei Wissenschaftsinstitutionen. Damit möchte das Amt für Wirtschaftsförderung und Wissenschaft den Ausschussmitgliedern ermöglichen, spannende wissenschaftliche Projekte kennenzulernen und nicht nur tiefere Einblicke in deren Arbeit zu erhalten, sondern auch engere Verbindungen zu den einzelnen Forschungs- und Wissenschaftseinrichtungen in Heidelberg aufzubauen. In Zukunft sollen auch Besuche bei Heidelberger Unternehmen organisiert werden.

#hd4science: Wissenschaft und Forschung noch stärker mit Stadtgesellschaft vernetzen

Die Wissenschaften prägen seit Jahrhunderten Geschichte, Struktur und Image der Stadt Heidelberg. Mehr als die Hälfte der Beschäftigten in Heidelberg ist im Bereich der wissensintensiven Dienstleistungen inklusive der Universität und der Hochschulen sowie des Gesundheits- und Sozialwesens tätig. Heidelberg ist ein Zentrum internationaler Spitzenforschung und weltweit einer der führenden Standorte für die Zukunftsbranchen Biotechnologie und organische Elektronik. Ausgezeichnete Spitzencluster und renommierte Forschungseinrichtungen, wie das Europäische Laboratorium für Molekularbiologie (EMBL), das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ), vier Max-Planck-Institute und zehn Hochschulen tragen zum hohen Ansehen des Wissenschaftsstandorts Heidelbergs bei. Die Universität ist eine von elf Exzellenzuniversitäten in Deutschland. Mehr als 40.000 Studierende sind an den Hochschulen eingeschrieben und machen Heidelberg zu einer der jüngsten Städte Deutschlands. Dank all dieser Faktoren ist Heidelberg national wie international ein bedeutender Standort als Stadt der Wissenschaft.