Freie Gehwege: Startschuss ab 8. Mai in der Handschuhsheimer Bachstraße und Kriegsstraße

Bürgermeister Schmidt-Lamontain: „Wichtiger Baustein für sichere und attraktive Stadt“

Die Stadt Heidelberg will mit den Sofortmaßnahmen des Projekts „Freie Gehwege“ eine schnelle Verbesserung der Verkehrssicherheit und Aufenthaltsqualität an kritischen Punkten im Stadtgebiet erreichen. „Wir möchten, dass sich alle Verkehrsteilnehmer auf den Gehwegen sicher und wohl fühlen können, egal ob zu Fuß, Kinder mit dem Fahrrad oder Menschen im Rollstuhl“, sagt Bürgermeister Raoul Schmidt-Lamontain, Bürgermeister für Klimaschutz, Umwelt und Mobilität. „Gerade die schwächsten Verkehrsteilnehmenden werden durch ordnungswidriges Gehwegparken gefährdet. Außerdem blockieren Fahrzeuge nicht nur den Gehweg, sondern häufig auch die Fahrbahn. Das bereitet den Hilfskräften der Feuerwehr und der Rettungsdienste, aber auch der Müllabfuhr immer wieder Probleme. Freie Gehwege sind daher ein wichtiger Baustein für eine sichere und attraktive Stadt.“

Gruppenfoto
Von links: Raoul Schmidt-Lamontain, Bürgermeister für Klimaschutz, Umwelt und Mobilität, Udo Boll, Feuerwehr Heidelberg, Frank Kratzer, Kinderbeauftragter Kirchheim, Christina Reiß, Kommunale Behindertenbeauftragte, Jürgen Grieser, Stadtteilverein Handschuhsheim und Bärbel Sauer, Leiterin des Amtes für Mobilität, stellten das Projekt „Freie Gehwege“ in der Bachstraße vor. (Foto: Philipp Rothe)

Verkehrsteilnehmende und Anwohnende werden vorab informiert

Die Stadt informiert circa vier Wochen im Voraus die betroffenen Anwohnerinnen und Anwohner über die anstehende Veränderung, zum Beispiel mit Flugzetteln an den Windschutzscheiben. Einige Tage vor den Sofortmaßnahmen werden mobile Halteverbote aufgestellt, damit die Markierung der neuen Parkflächen auf dem Asphalt durchgeführt werden kann.  Außerdem werden neue Fahrradabstellanlagen und Poller an mehreren Stellen montiert. Neue Verkehrsschilder werden ebenfalls angebracht. Sobald die Schilder und Markierung angebracht sind, gilt die neue Parkordnung und die Verkehrsüberwachung der Stadt Heidelberg kontrolliert die Einhaltung.

Feuerwehrauto
In der gehwegbeparkten Bachstraße ist für Rettungsdienste und Feuerwehr oft kein Durchkommen mehr. Eine Rettung kann so entscheidend verzögert werden. (Foto: Philipp Rothe) 

Erste Schritte in fünf Heidelberger Straßen ab Anfang Mai 2023

In fünf ausgewählten Straßen werden erste konkrete Schritte unternommen, ab Anfang Mai zunächst in der Bachstraße und der Kriegsstraße in Handschuhsheim. Im Fokus stehen besonders die Schulwege zum Schutz von Kindern: Die Auswahl fand unter anderem auf Grundlage des Sicherheitsaudits für sichere Schulwege statt. In den beiden Straßen werden folgende Sofortmaßnahmen eingerichtet:

  • In der Kriegsstraße wird ein wechselseitiges Parkverbot innerhalb der Straßenzüge eingerichtet, um die Geschwindigkeit zu reduzieren.
  • Für die Geschäfte bleiben die Kurzzeitparkplätze erhalten, ebenso der Behindertenparkplatz vor der Friedenskirche.
  • Vor dem Kindergarten wird es neue Parkmöglichkeiten für Fahrräder geben.
  • In der Bachstraße werden wechselseitige Parkverbote zwischen den Kreuzungen eingerichtet.
  • Die Markierung der Parkstände findet hier wie in den parallel verlaufenden Straßen statt.

Kirchheimer Straßen und die Turnerstraße folgen zeitnah im Mai und Juni

Im Anschluss werden die entsprechenden Maßnahmen voraussichtlich ab Montag, 22. Mai 2023, in Kirchheim umgesetzt. Los geht es in der Schäfergasse und der Danziger Straße. Ab Anfang Juni erfolgt dann auch die Umsetzung in der Turnerstraße, die durch Rohrbach und Südstadt verläuft. Alle Markierungen werden auch hier witterungsabhängig vorgenommen.

Heidelberger Interessenvertretende begrüßen „Freie Gehwege“

Christina Reiß, Behindertenbeauftrage der Stadt Heidelberg, betont die Bedeutung des Projekts für Menschen mit Behinderungen: „Zugeparkte Gehwege sind für viele oft eine große Unannehmlichkeit. Durch freie Gehwege können wir die Barrierefreiheit verbessern und den öffentlichen Raum für alle zugänglicher machen.“

 
Auch Frank Kratzer, Kinderbeauftragter für Kirchheim, weist auf die Bedeutung für Kinder hin: „Gehwege sind die einzigen Verkehrswege für Kinder für ihren Schulweg und in ihrer Freizeit. Wir möchten, dass unsere Kinder sicher und unbeschwert in der Stadt unterwegs sein können.“

Straße mit Autos und Personen
Auch für Fußgängerinnen und Fußgänger sowie Familien mit Kindern sind zugeparkte Gehwege eine große Unannehmlichkeit. Mit Kinderwagen, Rollstühlen oder Rollatoren ist oft kein Durchkommen. (Foto: Philipp Rothe)

Die Heidelberger Feuerwehr begrüßt ebenfalls das Projekt. „Wir haben bei Rettungseinsätzen oft ein ohnehin enges Zeitfenster. Zugeparkte Gehwege erschweren uns nicht nur das Durchkommen, sondern oft auch die Anfahrt an Gebäude. Jede Verzögerung kann am Ende die Rettung erschweren,“ sagt Udo Boll, Feuerwehr Heidelberg.

Gesamtstädtisches Konzept für freie Gehwege wird 2023 erstellt

Die Sofortmaßnahmen stellen nur den Beginn einer stadtweiten Lösung der Frage des Gehwegparkens dar. Im Verlauf des Jahres 2023 wird hierzu ein gesamtstädtisches Konzept erstellt werden. Ziel ist es in ganz Heidelberg freie Gehwege zu schaffen. Die Verwaltung wird das Konzept ebenso in den städtischen Gremien vorstellen, bevor es schrittweise umgesetzt wird. Die lokalen Interessenvertretungen wie Stadtteilvereine, Kinderbeauftragte und Schulen werden ebenfalls miteingebunden. Mit diesen Maßnahmen setzt die Stadt Heidelberg auch landesrechtliche Vorgaben im Hinblick auf die Unterbindung des Gehwegparkens um.

Weitere Informationen rund um das Thema „Freie Gehwege“ gibt es online unter www.heidelberg.de/freiegehwege .

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