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Eva Witt
Stadtplanungsamt
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69117 Heidelberg
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Bebauungsplan: SRH Campus Wieblingen

Wie soll der SRH Campus Heidelberg in 20 oder 30 Jahren aussehen?

Der zentrale Standort im Heidelberger Westen am Neckarbogen hat sich über Jahrzehnte entwickelt und ist heute geprägt von Gebäuden unterschiedlicher Größe und Qualität. Das wohl auffälligste Gebäude der SRH Hochschule ist der „SRH Science Tower“.

Die SRH Holding rechnet mit einer langfristigen dynamischen Weiterentwicklung auf dem Campus. Darum wurde vor einigen Jahren entschieden, gemeinsam mit der Stadt Heidelberg einen Masterplan für den Standort zu entwickeln mit dem Ziel, die für eine nachhaltige Entwicklung erforderlichen Flächenreserven aufzuzeigen, die Bestandsqualität der Gebäude zu analysieren und ein Strategiekonzept zu entwickeln, welches stadtplanerische, funktionale, energetische, wirtschaftliche und architektonische Potentiale aufzeigt. Hierzu hatte die SRH Holding im März 2016 einen städtebaulichen Ideenwettbewerb im kooperativen Verfahren gemäß § 3 (5) RPW 2013 ausgeschrieben.

Was ist geplant?

Grundidee des Entwurfes ist die Schaffung einer zentralen grünen Mitte. Dieser neue Park soll den dort wohnenden und arbeitenden Menschen sowie der Stadtgesellschaft zur Naherholung und zu Freizeitzwecken dienen. Durch Erhalt und Ergänzung von Grünstrukturen soll er außerdem Lebensraum für Flora und Fauna bieten und einen Beitrag für die Verbesserung des Kleinklimas leisten.

Baulich entwickelt sich der Campus um diese grüne Mitte herum. Teilweise bleibt Gebäudebestand erhalten, wie zum Beispiel der SRH-Tower. Der Bestand wird durch Abbruch und Neubau in mehreren Bauphasen städtebaulich sinnvoll und angemessen ergänzt. Vorgesehen sind insgesamt neun Neubauten mit Hochpunkten und Sockelbauwerken, welche dreizehn Einzelgebäude bzw. Gebäudekomplexe ersetzen. Die Sockelgebäude sind überwiegend für Einrichtungen der SRH sowie für gemeinschaftliche Nutzungen bestimmt, während die Hochpunkte dem studentischen Wohnen vorbehalten sind.

Bebauungsplan des SRH Campus in Wieblingen

Der Neubau im Bereich der neuen Zufahrt von der Mannheimer Straße folgt zwar dem Prinzip des Rahmenplans (4,6 MB), wird aber von einem anderen Investor in einem separaten Bebauungsplanverfahren entwickelt.

Was waren die bisherigen Planungsschritte?

Die Entwicklung des SRH Campus erfolgt über einen langen Zeitraum und erfordert - vor der baulichen Umsetzung - verschiedene Planungsschritte, die in folgender Grafik dargestellt sind.

Bereits im Zuge der Masterplanung erfolgte eine Beteiligung der Öffentlichkeit. Der Rahmenplan (4,6 MB) als Grundlage für den Bebauungsplan wurde öffentlich in den politischen Gremien diskutiert. Im Rahmen des Bebauungsplanverfahren wird die Öffentlichkeit ebenso eingebunden, im nächsten Schritt im Rahmen der frühzeitigen Beteiligung der Öffentlichkeit und Behörden gem. §§ 3 (1) und 4 (1) BauGB.

Schaubild verschiedener Verfahrensschritte

Wie verändert sich die bisherige Erschließung für zu Fußgehende, Radfahrende und den motorisierten Individualverkehr?

Die Erschließung soll zukünftig über eine neue, im Süden des Gebietes parallel zur B 37 verlaufende Straße erfolgen. Angebunden wird diese Straße im Osten über einen neuen Quartierseingang an der Mannheimer Straße. Im Westen quert die neue Erschließung die OEG-Trasse in Verlängerung der Ludwig-Guttmann-Straße und kann dadurch an das bestehende Verkehrsnetz im Bereich des Kurpfalzrings anbinden. Die bestehende Haltestelle „SRH Campus“ soll an diese neue Querung verlegt werden. Die bestehende Campuszufahrt auf Höhe der Ludwig-Guttmann-Straße bleibt als Stich zur Erschließung der nördlichen Gebäude erhalten. Ansonsten wird das bestehende Straßennetz weitgehend zurückgebaut. Neue Parkgaragen im Bereich der Campuseingänge fangen den motorisierten Individualverkehr an den Rändern ab.

Durch das neue Erschließungskonzept wird der Campus deutlich besser angebunden und bleibt im Innern weitgehend autofrei.

Parkhaus "Unterer Rittel"

Für die Gesamtentwicklung des SRH-Campus ist die Errichtung eines Parkhauses auf der Westseite der OEG-Trasse wesentlicher Bestandteil. Das Ziel, das Innere des Campus autoärmer zu gestalten und den motorisierten Individualverkehr zukünftig mittels Parkgaragen an den Campuseingängen abzufangen, ist einer der wichtigsten Punkte des Mobilitätskonzepts. Das bisherige Parkhaus auf dem SRH-Gelände ist in einem desolaten Zustand: Die Standsicherheit ist nicht mehr gewährleitet. Dies hat massive Auswirkungen auf die Nutzung: Von ursprünglich 1.200 Stellplätzen sind momentan nur noch 950 Plätze nutzbar. Eine Sanierung des Parkhauses ist wirtschaftlich nicht umsetzbar.

Der Neubau wird 6,5 Geschosse haben, um die Versiegelung der beanspruchten Fläche möglichst gering zu halten. So entstehen gut 3.000 Quadratmeter mehr Fläche bei deutlich geringerem Versiegelungsgrad von nur 20 Prozent im Gegensatz eines herkömmlichen Parkplatzes. Im Vergleich: Ein ebenerdiger Parkplatz mit der Kapazität von 470 Auto-Stellplätzen nimmt 12.250 Quadratmeter Fläche ein und somit das gesamte Flurstück. Der 6,5 -geschossige Neubau bietet insgesamt 600 Stellplätze bei einer Versiegelung von 2.370 Quadratmeter. Neben den Bedarfen aus der Campusnutzung heraus können in dem neuen Parkhaus mit einer Kapazität von circa 600 Stellplätzen auch Besucherinnen und Besucher des Sportzentrums West bedient werden.

Darstellung Planung Parkhaus im Rahmenplan

Einbindung in das Radwegenetz

Im Rahmen der Verbesserung der Radverbindungen im Heidelberger Stadtnetz insgesamt entstehen attraktive neue Verbindungen, vorhandene werden ausgebaut. Auch in diesem Teil Wieblingens wird dies Vorteile bringen. Die neue Radschnellverbindung zwischen Mannheim und Heidelberg führt durch Wieblingen entlang der Neckarhäuser Straße/ Adlerstraße/ Liselottestraße und Mannheimer Straße. Die Verbindung Pfaffengrund - Wieblingen über den Gutachweg erhält mit der neuen Erschließung des SRH Campus eine gleichwertige Verbindung an das Wegenetz parallel zur OEG-Trasse. Damit entstehen für passierende Radfahrende attraktive Alternativen, den belebten Campus SRH umfahren zu können.

Das Durchfahren des Campus mit dem Fahrrad ist natürlich auch in Zukunft möglich, auch durch die geplante Grüne Mitte im Bereich des heutigen Gutachwegs. Wie dieser Durchgang und Schulwegachse durch die Grüne Mitte aussehen soll, ist eine planerische Aufgabe im Rahmen der Konkretisierung der Freiraumplanung.

Welche Maßnahmen sollen bereits umgesetzt werden?

Im Jahr 2018 wurde für das erste umzusetzende Gebäude „Work-Life-Fitness“ ein Wettbewerb ausgelobt mit dem Ziel, auf Grundlage des damaligen Masterplanentwurfs einen ersten Baustein konkret zu entwickeln. Dieser wird neben dem Ersatzbau für den Campus Sports e. V. auch ein Schwimmbad sowie studentisches Wohnen umfassen.

Wie geht es weiter?

Das Bebauungsplanverfahren steht noch ganz am Anfang: derzeit werden verschiedene notwendige Gutachten und weitere Grundlagen erstellt:

  • Machbarkeitsstudie Erschließung
  • Erfassung und Kategorisierung der Bestandsbäume
  • Baumbilanzierung
  • Artenschutzrechliche Untersuchungen
  • Umweltbericht und Grünordnungsplan
  • Klimaökologisches Gutachten
  • Verkehrsgutachten
  • Schallgutachten
  • Erschütterungsgutachten
  • Entwässerungskonzeption
  • gegebenenfalls weitere Gutachten, die sich zum Beispiel aus der frühzeitigen Beteiligung ergeben

Im Herbst 2023 erfolgte eine Information zum Sachstand als Informationsvorlage im Bezirksbeirat Wieblingen und am 21. November 2023 im Stadtentwicklungs- und Bauausschuss.

Wann und wo die frühzeitige Beteiligung der Öffentlichkeit und Behörden gem. §§ 3 (1) und 4 (1) BauGB stattfindet wird im Stadtblatt bekannt gemacht.